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Innovation

Ausbildung im Unternehmen – die wohl wichtigste Nebensache

eduxept-Mailing März 2021

Rund 220'000 junge Menschen befinden sich in einer beruflichen Grundbildung. Das sind mehr als z.B. die Kantone Graubünden oder Basel-Stadt an Einwohner/innen zählen. Unternehmen leisten einen riesigen Beitrag in unserem Bildungssystem. Können diese bei stetig steigenden Anforderungen im Kerngeschäft, wo das Geld verdient wird, auch als Ausbildungsbetrieb noch mithalten? Wie gut funktioniert die Ausbildung von Lernenden in Betrieben? Ist die betriebliche Ausbildung innovativ? Funktioniert sie gut? Können genügend gute Lernende rekrutiert werden? Oder steht die Berufsbildung im Unternehmen unter ökonomischem Druck?

Wir geben Ihnen nachfolgend ein paar Gedankenanstösse und praktische Tipps, wie die betriebliche Berufsbildung weiterentwickelt werden kann. Wie immer freuen wir uns über einen angeregten Dialog.

Ökonomische Betrachtung

In vielen Unternehmen ist die Berufsbildung historisch gewachsen und fest etabliert. Das zeichnet die Schweiz aus und stärkt unsere Wirtschaft. Der zunehmende Kostendruck in den Betrieben führt jedoch auch vermehrt dazu, dass diese Berufsbildungs-Tradition kritisch hinterfragt und überprüft wird. Der ökonomische Nutzen muss belegt werden. Während das für andere Organisationseinheiten ganz normal ist, waren bislang traditionell verankerte Berufsbildungen oft davon verschont geblieben. Wir stellen fest, dass sich das ändert.

Nachfolgend setzten wir uns deshalb mit einigen Punkten auseinander, die wir als zentral erachten. Formuliert als Handlungsempfehlungen für Verantwortliche zeigen Sie einen möglichen Weg auf, dieser Thematik in der eigenen Organisation zu begegnen.

Strategische Verankerung
Soll die betriebliche Berufsbildung im Unternehmen gestärkt werden, braucht es die explizite Verankerung in der Unternehmensstrategie. Klären Sie z.B. die Frage, was die Berufsbildung zum Unternehmenserfolg beiträgt und weshalb sie für das Unternehmen wichtig ist. Leiten Sie daraus einen Auftrag an die Berufsbildung ab.

Kunden-Nutzen-Sicht
Wer profitiert von der Berufsbildung, d.h. wer sind die Kunden dieser Leistung? Das Unternehmen, die Lernenden, die Linienstellen, die Praxisbildenden oder gar die Gesellschaft als Ganzes? Klären Sie welche Bedürfnisse die jeweiligen Kundengruppen haben. Leiten Sie daraus das Wertversprechen und die Strategie der betrieblichen Berufsbildung ab, welche Schlüsselkompetenzen, Ressourcen oder Partner Sie für eine gute Aufgabenerfüllung brauchen.

Die «Business Model Canvas» bietet zur Klärung dieser grundsätzlichen Fragestellungen eine hilfreiche Methode. Sie visualisiert und strukturiert das Geschäftsmodell der Berufsildung entlang von neun wesentlichen Feldern. Sie fokussieren schnell und übersichtlich auf die wichtigsten Aspekte. Mehr dazu erfahren Sie -> hier.



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Ziel-Management
Ist der Auftrag für die betriebliche Berufsbildung, geklärt geht es darum, diesen umzusetzen. Packen Sie es strukturiert an. Entwickeln Sie einen Massnahmenplan, der die Strategie umsetzt. So können Sie Ihre knappen Ressourcen zielführend einsetzen. Beschaffen Sie die notwendigen Ressourcen. Vermeiden Sie, dass Sie über die zahlreichen Massnahmen den Überblick verlieren. Führen Sie die Zielerreichung z.B. mit einer Balanced Scorecard.

Mit einer «Balanced Scorecard» legen Sie transparent die Erfolgsfaktoren fest. Mit den vier Perspektiven Finanz-, Kunden-, Prozess- sowie Lern- und Entwicklungsperspektive liefert die «Balanced Scorecard» eine ausgeglichene Betrachtung. Kennzahlen und Zielgrössen ermöglichen eine wirkungsorientierte Messung der Zielerreichung. Mehr dazu erfahren Sie -> hier.


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Programm-Steuerung
Schon manche ehrgeizige Strategie ist bei der Umsetzung gescheitert. Es droht die Gefahr einer Verzettelung, einer Eigendynamik in den Projekten oder der Verlust des Überblicks. Fassen Sie deshalb die Massnahmen in einem Programm zusammen und steuern Sie die Projekte gesamtheitlich.

Programme umfassen mehrere Projekte, die ein gemeinsames, übergeordnetes Ziel verfolgen. Sie bieten sich an, sobald die Komplexität Ihres Vorhabens den Rahmen eines einzelnen Projekts sprengt. Ein Programm sichert die zielgerichtete, projektübergreifende Steuerung und Führung der untergeordneten Projekte. Mehr dazu erfahren Sie -> hier.

Kulturentwicklung
"Last but not least" muss jede Veränderung von Menschen getragen werden. Involvieren Sie deshalb frühzeitig alle Betroffenen und allenfalls auch externe Stakeholder. Begeistern Sie sie für die Strategie und zeigen Sie transparent auf, was Sie vorhaben. Viele Veränderungen sind mit einer entsprechenden Kultur gekoppelt. Diese gilt es zu entwickeln und zu etablieren.

So klappt die klare Ausrichtung der Berufsbildung im Unternehmen

  • Zeichnen Sie ein klares Zukunftsbild der Berufsbildung in Form einer Vision. Diese zeigt, wofür die Berufsbildung im Unternehmen steht.
  • Identifizieren Sie die Kunden der Berufsbildung. Klären Sie die Frage, wer welche Anforderungen an die Berufsbildung stellt. Formulieren Sie daraus ein Wertversprechen.
  • Formulieren Sie strategische Ziele. Eine "Strategy Map" bietet dafür eine gute Übersicht und zeigt die Abhängigkeiten zwischen den Zielen auf.
  • Leiten Sie Massnahmen zur Erreichung der Vision ab und bündeln Sie diese als Projekte in einem Programm. Richten Sie alle Massnahmen auf die übergeordneten Ziele aus und vermeiden Sie ressourcenvernichtende Überschneidungen zwischen den Projekten.
  • Definieren Sie Kennzahlen und Zielgrössen, an welchen Sie den Projekterfolg messen und behalten Sie mit geeigneten Instrument den Überblick.
  • Legen Sie Programm- und Projektstrukturen fest. Sie vermeiden dadurch unnötige Zuständigkeits- und Kompetenzdiskussionen während der Umsetzungsphase. Gleichzeitig können Sie Ihr Vorhaben auch auf den richtigen Stufen etablieren.
  • und ganz wichtig: Involvieren Sie rechtzeitig alle Stakeholder!


Der Tipp zum Schluss:
Schauen Sie sich unser Engagement für eine innovative Bildung Schweiz an: www.cle-de-formation.ch.